Einige Fotos nehme ich im Badezimmer am offenen Fenster auf. Aber nur, wenn das Licht stimmt (nicht zu direkt, keine Bewölkung, keine Schattenmuster). Die meisten Fotos nehme ich unserem Fotostudio auf. Ich nutze dann immer die Zeiten, wenn mal nicht darin geshootet werden muss für Kunden.
Generell fotografiere ich im RAW Modus mit meiner Canon EOS 400D. Das heißt, ich nehme keine voreingestellten Programme. Das empfehle ich auch allen Leuten, die sich etwas mit Bildbearbeitung und Kameraführung auskennen. Der Vorteil hierbei liegt in der Entwicklung der Fotos. Wenn sie von Karte auf PC überspielt sind, kann man hierbei Weißabgleich, Kontraste und Tonwerte entsprechend anpassen, damit die Farben naturgetreu erscheinen. Nichts anderes hat man in der Analogfotografie gemacht :-)
mein Vorgehen ohne Studio:
- Blitz vermeiden (oftmals werden Farben verfälscht, da der Kamerablitz zu nah ist)
- keine Programmeinstellungen wenn möglich. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich auseinandersetzen mit: manueller / Blenden- / Belichtungszeiteneinstellungen. Ich nutze meist die manuelle Regulation der Blende. Hier wird die Belichtungszeit automatisch angepasst.
- wer Wechselobjektive hat: lieber gute als befriedigende Objektive nehmen. Bestimmte Utensilien fotografiere ich lieber mit meinem Tamron(28-75mm; 1:2,8), statt meinem Canon Objektiv (50mm, 1,4) zu nutzen.
- künstliche Beleuchtung: wer nur Programme hat, dem empfehle ich tageslichtähnliche Beleuchtung zu wählen. D.h. keine Baustrahler und keine normalen Glühbirnen (zu gelbliches Licht). Da versagt auch oftmals die Kunstlichteinstellung beim Weißabgleich (zumindest meine Erfahrung mit kleinen Kameras).
- Wenn gezoomt wird: etwas Spielraum drumherum lassen, damit das Objekt der Begierde wirklich scharf ist und dann am PC zurecht schneiden.
- Viel an Farben macht auch aus, ob der eigene Monitor vom PC kalibriert, bzw. möglichst farbecht eingestellt ist. Viele PC haben ein eigenwilliges Farbspiel, was dann für uns allen bekannte farblich differierende Swatches bewirkt.
- Untergrund / Hintergrund: möglichst Farbneutral. Entweder ganz schwarz oder ganz weiß. Ich wähle meistens weiß (wenn es möglich ist) und setze im Bild einen schwarzen Rahmen. So werden in der Erstellung und am PC Farbabweichungen durch angrenzende Farben / Materialien vermeiden. Legt Euch passendes Papier oder Stoff unter die Produkte - und nicht nur mit 3 cm Rand :-) Purple wirkt auf weißem Grund oft ganz anders als auf bräunlichem Grund :-)
- Direktes Licht vermeiden. Ist zumindest meine Erfahrung. Auch im Studio stellen wir (mein Schatz hilft mir immer mit meinen Lichtwünschen) das Licht so ein, dass es nicht direkt auf die Artikel trifft.
- Sonnenlicht: direkte Strahlung möglichst meiden. Am Fenster nutze ich das Licht so, dass die Sonne nie direkt draufstrahlt (meist steht sie noch hinter dem Haus) und somit sind die Farben teilweise zwar im Licht, aber nicht im direkten Einfluss.
- Stativ: Grundsätzlich versuche ich alle Sachen mit Stativ zu fotografieren. (Gut, ich bin nicht immer so schlau und ärger mich hinterher über Unschärfen). Stativ hat den Vorteil, dass die Kamera sehr starr auf die Produkte gerichtet ist und nicht verwackelt. Ausserdem habt Ihr so grundsätzlich wirklich die gleichen Abstände / Einstellungen / Lichtverhältnisse.
- Funkauslöser: Auch beim Stativ nutze ich immer den Funkauslöser. Scharf gestellt wird an der Kamera, dann aber alles mit Auslöser fotografiert. So kann ich Verwacklungen durch das Auslösen an der Cam vermeiden.
- Nur mit Freude und Lust. Es nützt Euch und den Lesern nichts, wenn Ihr ohne Freude an die Sache geht. Deswegen sind meine Posts auch in großen Abständen. Ich setze mir kein MUSS.
- Ohne Druck: Setzt Euch nicht selbst unter Druck. Weder zeitlich, noch psychologisch. Schaut Ihr Euch gern lieblos fotografierte und bearbeitete Swatches an? Ich nicht. Da klicke ich schnell weiter. Sowas erkennt amn nämlich sehr schnell. Lasst Euch lieber zwischen den Fotos Freiraum und Luft und geht dann voll Elan ans Werk. Als ich mein Make up fotografiert habe, habe ich 2mal 4 Stunden gebraucht. Klar stöhne ich dann über Aufräumen und co. Aber ich war während des Fotografierens voller Elan und Freude dabei. Deswegen kommen die nächsten Produktfotos von mir auch erst nach und nach. Setzt Euch auch nicht hin, wenn Ihr wisst, Ihr trefft Euch später noch mit Freunden oder müsst lernen oder so.
- Selfs: Wenn ich keinen Platz habe, dann halte ich meine Kamera mit passender Blende (Schärfekreis) vor mir, hierbei aber hauptsächlich für AMUs. Ansonsten empfehle ich auch hierbei einen Funkauslöser.
WICHTIG: Vergesst euer eigenes Leben nicht. Paddy von Innen und Aussen hat heute gepostet, dass gestern der ganze Sonntag fürs Fotografieren, bearbeiten und Co drauf gingen. Das kenne ich. Und sie nimmt sich auch die Zeit, wenn sie sie hat udn macht es gerne. Solche Dinge schaue ich mir sehr gern an. Denn ich weiß, dass Mühe und Fleiß dahinter stecken. Aber es lohnt sich. Lieber lechze ich nach neuen eigenen Swatches und Produktfotos, als den 10. Post über eine neue LE mit Fotos der Firma zu lesen. :-)
Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
Achja, ich bin auch kein Profi mit der Kamera, ABER, ich habe sehr genaue Vorstellungen, wie das Produkt aussehen soll und arbeite gezielt darauf hin :-)
wirklich interessante Tipps =)
AntwortenLöschenich selber halte mich oft nicht an die regel mit dem neutralen Hintergrund, bin halt ein Fan von intensiven Farben ;)
Das ist sehr interessant. Werde deinen Post mal meinem Freund zeigen, der ist zuständig für die Kamera. :-)
AntwortenLöschenDanke!
ach quatsch, finde ich super, dass du die Nachricht hinterlässt. Ich werde es direkt umändern :-)
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